Rollentraining mit Spass – das geht!

Wenn es draußen dunkel, kalt, regnerisch und stürmisch wird, müssen (Renn-) Radfahrer auf die Rolle umsteigen, um ihre Form über den Winter zu bringen. Vielen ist das monotone Vor-sich-hin-Treten im Zimmer ein Graus. Zwar gibt es von vielen Rollen-Trainer-Anbietern inzwischen ausgefeilte Software-Pakete, mit denen auf der Rolle echte Fahrten und sogar Rennen simuliert werden können, aber allein schon der hohe Preis von zumeist mehreren hundert Euro dürfte viele abschrecken.

Im Winter Watopia und im Frühjahr Mallorca

Seit etwa einem Jahr gibt es nun eine Alternative, die das Leid des Rollenfahrers ebenfalls deutlich lindert oder sogar in Spass umschlagen lässt, dabei aber nur etwa 9 Euro im Monat kostet: ZWIFT bietet eine Software, die kostenlos über das Internet heruntergeladen werden kann und dann per Login erreichbar ist.

Bild-Quelle: Screenshot der ZWIFT-App

Dazu gibt es eine passende App für das Smartphone, die vieles von dem beinhaltet, was auch Tacx und Co. im Angebot haben. Wer die 9 Euro investiert, findet nach derzeitigem Stand drei ansprechend gestaltete Fahrwelten, die im täglichen Wechsel mit dem virtuellen Rad befahren werden können. Schön gestaltet ist etwa die Insel Watopia, auf deren Straßen verschiedene Rundkurse absolviert werden können. Der Fahrer kann selbst entscheiden, ob er in der Ebene bleiben oder an bestimmten Stellen zu einem Ausritt in die Berge abbiegen möchte. Auf der Rolle wird das jeweilige Profil wirklichkeitsnah simuliert – am Berg ist also ordentlich Wattleistung gefragt, bergab kann man dann die Beine baumeln lassen. (Das Lenken geschieht übrigens automatisch und virtuell, darum muss man sich also nicht kümmern.)

Am Bildschirm werden von der Geschwindigkeit über die Herzfrequenz, die Steigung, die Trittfrequenz bis hin zur gerade getretenen Wattzahl alle üblichen Parameter angezeigt, die für ein ordentliches Training wichtig sein mögen. Der Vorteil: Man kann also klar definierte Trainingsprogramme absolvieren und hat dabei dennoch (näherungsweise) das Gefühl einer echten Ausfahrt.

Trainingstouren rund um die Uhr moglich

Das Beste an ZWIFT: Weil es ein interaktives Tool ist, sind auf den Strecken zu jeder Tages- und Nachtzeit etliche virtuelle Fahrer unterwegs, hinter denen sich jeweils aktive echte Rollentrainer verbergen. Wer also etwa am Nachmittag in Watopia unterwegs ist, kann sich ohne weiteres mit dem eigenen Rad an einen Kanadier dranhängen, der dort gerade seine morgendliche Trainingsrunde absolviert. Wer mag, kann sich mit dem Mitfahrer (per Smartphone) sogar unterhalten. Ebenfalls sehr beliebt sind geführte Ausfahrten in der Gruppe: Ein ZWIFT-Nutzer kündigt an, zu einem bestimmten Zeitpunkt als Führer einer Gruppe zur Verfügung zu stehen, und jeder, der mag, kann sich dieser Gruppe anschließen und so mit mehr oder weniger zahlreichen Mitstreitern aus allen möglichen Weltgegenden gemeinsam eine oder mehrere Runden fahren. Praktischerweise gibt der Leader vorher an, ob er in der Kategorie A (Profi-Tempo), B, C oder D (gemütliche Jedermann-Ausfahrt) unterwegs sein will, sodass man eine zum eigenen Trainingsstand passende Gruppe auswählen kann.

Bild-Quelle: Screenshot der ZWIFT-App

Weil sich die Teilnehmer unterwegs gegenseitig sehen (wie bei einer echten Ausfahrt eben), können sie auch aufeinander Rücksicht nehmen – wer also beispielsweise die Schuhbindung nachziehen muss, kann durchaus damit rechnen, dass die Gruppe wartet und die Fahrt dann gemeinsam fortgesetzt wird. Falls man doch mal nicht so in Form sein sollte und abreißen lassen muss, kann man problemlos die Runde selbst zu Ende fahren und wird dabei – siehe oben - zahlreichen anderen Fahrern begegnen. Und auch für den Wertungskarteninhaber ist etwas dabei: Während der Fahrt und am Ende einer Einheit gibt es Punkte, die in ein Geschenk, z.B. ein neues (virtuelles) Trikot umgetauscht werden können.

14 Tage kostenlos testen

Alle Möglichkeiten und Parameter aufzuzählen, die bei Nutzung von ZWIFT möglich sind, würde hier zu weit führen. Am besten, Ihr probiert es einfach mal aus (die ersten 14 Tage ZWIFT-Nutzung sind kostenfrei)! Alles, was Ihr braucht, ist ein Smart-Rollentrainer (der also mit dem Internet kommunizieren kann) – auf der ZWIFT-Homepage sind zahlreiche Beispiele aufgeführt, die sich dafür eignen (so ganz ohne zusätzliche Kosten geht es dann also leider doch nicht…). Ihr werdet schnell merken, dass bei Nutzung von ZWIFT die Zeit wie im Fluge vergeht – und genau das ist ja im herkömmlichen Rollentraining eher nicht der Fall. Vielleicht verabreden wir uns auch als Verein einmal zu einer gemeinsamen Ausfahrt, zum Beispiel zu unserem üblichen Termin am Mittwoch um 18.30 Uhr?

Nähere Auskünfte, Erfahrungsberichte und auch eine Demo mit dem eigenen Rad gibt Euch gerne: Peter Rottschäfer, Tel: 0171 8909972

Bild-Quelle: Screenshot der ZWIFT-App